Hammerthaler feierten Landeskirchschicht mit Knappen aus ganz NRW
Das für sein ehemaliges Römerlager und seinen historischen Stadtkern bekannte Xanten am Niederrhein war Mitte Juni dieses Jahr Ausrichtungsort für die 49. Landeskirchschicht der Berg- und Knappenvereine NRW. Mehrere hundert Kameradinnen und Kameraden kamen zusammen, um sich wieder zu sehen und gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern.
Der Brauch einer Schichtmannschaft, vor Beginn der Arbeit im Bethaus gemeinsam Gott und die heilige Barbara um Schutz vor Unfällen zu bitten und dafür zu danken, ist schon Jahrhunderte alt. Seit dem Spätmittelalter ist die Heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute bekannt. Durch die enge Kameradschaft in den Bergwerken spielten die Konfessionen zumeist eine untergeordnete Rolle. Die hl. Barbara entwickelte sich somit in Mitteleuropa zum Schutz-Symbol aller Bergleute. In den Landeskirchschichten lebt diese Tradition des gemeinsamen Dankesfestes weiter, sowie die Kameradschaft der Bergleute in den Berg- und Knappenvereinen weiterlebt.
Ausrichter dieser Landeskirchschicht war der Knappenverein Glück-Auf Xanten u. Umgebung e.V., der in diesem Jahr sein 70jähriges Bestehen feiert. Die Veranstaltung fand vor der historischen Kulisse des zentralen Marktplatzes in Xanten statt. Unter anderem begrüßten der 1. Vorsitzende des Landesverbands, Herr Johannes Hartmann, und der Leiter des Bergbaumuseums Bochum, Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff, die Teilnehmenden mit Festreden.
Nach einem Umzug durch die Xantener Altstadt, vorbei an vielen freundlich winkenden Zuschauern, zog die Festgesellschaft mit den Vereinsfahnen feierlich in den Xantener Dom ein. Das mehrere Jahrhunderte alte sakrale Gebäude mit seinen zwei über 70 Meter hohen Kirchtürmen bereitete den feierlichen Rahmen für den ökumenischen Gottesdienst. Zum Abschluss der kirchlichen Dankesfeier sangen die in Bergkitteln gekleideten Teilnehmenden im Schein etlicher mitgebrachter Grubenlampen das Steigerlied.
Die Hammerthaler Knappen zusammen mit Kameradinnen und Kameraden des benachbarten und befreundeten Knappenvereins Herbede nahmen im Anschluss die Gelegenheit wahr, sich bei zünftiger Verköstigung mit Gleichgesinnten aus dem ganzen Land zwischen Alsdorf bei Aachen und Giershagen im Sauerland auszutauschen.
Die Knappenvereine sind landes- und bundesweit Teil der Kultur rund um den aktiven oder ehemaligen Bergbau der jeweiligen Montanregionen. Alle Menschen, die sich für die bergbauliche Kultur interessieren und Teil einer gelebten Kameradschaft sein möchten, sind herzlich eingeladen, ihren Knappenverein vor Ort zu besuchen. Der Hammerthaler Knappenverein wird alle Interessierte mit einem herzlichen „Glückauf“ begrüßen!
Witten, den 19.06.2022
Bild: Die Bergparade setzt sich in Bewegung. Kameradin Angelika Eberle leitet die Gruppe der Hammerthaler und Herbeder Knappen an.
Bild: Ein Selfie vor Beginn der Parade, v.l.n.r.: Dieter Radke, Angelika Eberle, Heinz Eberle, Martin Rosendahl (1. Vors. Herbede), Norbert Chur (Vors. Hammerthal), Karl Ackermann, Hermann Dede, Uli Lange