Was wäre die Wiege des Ruhrbergbaus ohne den armen Schweinehirten, der die Kohle durch Zufall entdeckt haben soll? Im Muttental hält man vergeblich nach ihm Ausschau. Das soll sich jetzt ändern: Eine Gruppe engagierter Bürger will ihm ein Denkmal setzen.
Allen voran der Wittener Unternehmer Frank Jakob (51) aus Kämpen und der Natur- und Landschaftsführer Uwe Kühn (52). Sie suchen eine Künstlerin bzw. einen Künstler, die oder der eine Skulpturengruppe aus Hirt, Schweinen, Kohle und Feuer schaffen könnte. Stehen soll die Skulptur später mal am Zechenhaus Herberholz, einem der Ziele von Kühns Muttental-Führungen, die er unter anderem fürs Stadtmarketing unternimmt. Und dabei erzählt er natürlich auch oft die Sage von dem Schweinehirten – „eine Geschichte, die in Witten jedes Kind schon in der Schule hört“. Bei den Touren fragen ihn die Kleinen dann immer, „wo sie diesen Hirten denn finden. Kinder brauchen was zum Anfassen“.
Wenn Künstler und Sponsoren für dieses Vorhaben gefunden sind, können sie das künftig am Zechenhaus Herberholz tun, dessen Pächter Heinz Eberle ganz begeistert von der Idee ist. Geboren wurde sie an einem lauen Sommerabend auf dem Zechengelände, als Frank Jakob dort zu einem Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD eingeladen hatte. Und zwar durchaus nicht als Schnapsidee: „Auch Ralf Kapschack fand sie gut“, erzählt Jakob. So gut, dass auch er sie finanziell unterstützen will – nicht in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter oder Stadtverbandsvorsitzender der SPD, „sondern ganz privat“.
Für Sponsoren soll es auch ein kleines Präsent geben: „Vielleicht ein Einmachglas mit Kohle und einer kleinen Schweine gur“, schwebt etwa Norbert Chur (53) vom „Hammerthaler Knappenverein“ vor.
Einen passenderen Ort für die geplante Skulptur als den im Muttental, da sind sich alle einig, könne es kaum geben: Mutte bedeute schließlich so viel wie Muttersau – und Muttental entsprechend „Schweinetal“.
Vorschläge zu Künstlern und Skulptur sammelt Frank Jakob unter 0171 5222299
Quelle: Der Herbeder 262 September / Oktober 2016